Mitte Juli stand im Terminkalender des RC Vilsbiburg eine viertägige Alpenüberquerung von Wattens/Innsbruck nach Riva am Gardasee auf dem Programm. Franz Utler als erfahrener Tourenspezialist hatte die einzelnen Tagesetappen festgelegt und Heiner Wernthaler die Organisation und Buchungen der Übernachtungen übernommen. Somit machten sich neun Vereinsmitglieder von Wattens aus auf den Weg über die alte Römerstraße zum Brennerpass. Bei diesen ersten 50 Kilometern waren 800 Höhenmetern zu bewältigen. Bei herrlichsten Sonnenschein und optimalen Rennradwetter freuten sich die Teilnehmer dann auf die 14 Kilometer lange Abfahrt nach Sterzing.
Nach einer kurzen Stärkung nahm man nun den 15 Kilometer langen Anstieg zum Jaufenpass (2094 Meter) in Angriff und schon waren weitere 1146 Höhenmeter geschafft. Die 40 Kilometer lange Abfahrt über St. Leonhard nach Meran entschädigte für die Mühen auf den Jaufenpass, der dennoch von allen als sogenannter „Rollerberg“ da er gut zu fahren war, empfunden wurde. In Meran waren dann noch einmal 300 Höhenmeter zum ersten Übernachtungsquartier zu bewältigen, die den einen oder anderen Teilnehmer dann bereits etwas schlauchten. Am zweiten Tag ging die Reise in westliche Richtung 55 Kilometer entlang am Etschtalradweg, immer leicht ansteigend zwischen herrlichen Apfelbaumplantagen, an denen die südtiroler Köstlichkeiten heranreifen. Von Prad (913 Meter) folgte der 25 Kilometer lange Anstieg mit 48 Kehren auf das Stilfser Joch. Das Stilfser Joch ist die dritthöchste Passstraße (2757 Meter) in den Alpen und eine große Herausforderung für jeden Rennradfahrer, mit einer durchschnittlichen Steigung von acht Prozent und maximalen Steigungen bis 15 Prozent. Auf der Passhöhe wurden die Vilsbiburger Radler mit tollen Eindrücken vom Stilfser Gletscher und dem Blick auf das Ortlermassiv belohnt. Nach knapp 22 Kilometern Abfahrt erreichte man das zweite Etappenziel Bormio. Am dritten Tag wartete dann mit dem Gaviapass (2618 Meter) ein weiterer Höhepunkt mit 26 Kilometer Anstieg und 1401 Höhenmeter am Stück auf die Teilnehmer. Fast noch schwieriger war dann die Abfahrt nach Ponte di Legno, da auf dieser Seite des Passes die Fahrbahn sehr schlecht und teilweise nur noch zwei Meter breit mit tiefen Abgründen ist. Für den Fahrer des Begleitbusses, der an solchen Stellen auch mehrfach wegen Gegenverkehrs zurücksetzten musste ein wahre Herausforderung. Nach einem Mittagessen wartete an diesem Tag noch der Tornalepass (1884 Meter) mit einem Anstieg von 12 Kilometer und einer rauschenden Abfahrt von 30 Kilometern nach Dimaro (767 Meter) dem letzten Übernachtungsziel. Der vierte Tag begann mit dem 15 Kilometer langen Anstieg auf den Passo Carlo Magno (1681 Meter) und einer langen Abfahrt über Madonna di Campiglio nach Tione. Der Passo Durone forderte mit zum Teil 16prozentigen, kurzen Rampen die Teilnehmer ein letztes Mal, bevor man über den Passo Ballino (755 Meter), der locker zu fahren war und einer 12 Kilometer lange Abfahrt nach Riva den Gardasee erreichte. Ein abschließendes Bad im Gardasee tat allen Teilnehmer gut. Alles in allem eine perfekt organisierte Fahrt über 400 Kilometern und 8000 Höhenmetern.