Eliteamateure, Behindertensportler und Kinder zeigten spannende Sprints
Als am letzten Volksfestsonntag der Startschuß zum 6. Volksfestkriterium mit Start und Ziel am Stadtplatz fiel, hatten die Mitglieder des RC Vilsbiburg einen vorbildlich abgesperrten, 800m langen Parcours für die 4 Rennen vorbereitet. Pünktlich um 10.30 Uhr wurden die Teilnehmer des „Fette Reifen Rennen“ gestartet.
Die 6-8 Jährigen mussten 4 Runden absolvieren. Alle 22 Teilnehmer begannen ihr Rennen mit großem Einsatz. Dabei mussten sich die Kleinsten nicht nur im sportlichen Wettkampf gegeneinander beweisen, sondern auch leichtem Nieselregen und starkem Wind widerstehen. Souverän setzte sich schließlich Fabian Schüssler (Irschenberg) vor Florian Weichselgartner (Pfettrach) und Christoph Gassner vom Skiclub Vilsbiburg in einer Zeit von 6:43 Minuten durch, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 29km/h entspricht.
Im zweiten „Fette Reifen Rennen“ der 9-11 Jährigen mussten die 11 Teilnehmer 5 Runden absolvieren. Hier konnte sich Michael Gaßner vom Skiclub Vilsbiburg in beeindruckender Manier vor Henri Uhlig vom Team Heizomat aus Motten bei Neustadt an der Saale und Michael Peter vom RSV Passau in der Zeit von 7:59 Minuten (Durchschnittsgeschwindigkeit ca. 31km/h).
Im Anschluss an die „Fette Reifen Rennen“ wurden die Fahrer der Behindertenklasse C1 – C5 ins Rennen um die offenen Bayerischen Meisterschaften geschickt. Erich Winkler vom RC Vilsbiburg, der in der Klasse C1 mit dem höchsten Behinderungsgrad fährt, zeigte erneut ein kämpferisch großartiges Rennen. Er belegte den 11. Platz in der Gesamtwertung aller Klassen und den 2. Platz in der Wertung der Klasse C1 hinter Pierre Senska (CSC Berlin). Den Sieg holte sich der Klasse C5 Fahrer Walter Marquart (BSV München), der sich souverän im Schlusssprint nach 40 Runden und einer Fahrzeit von 48:26 Minuten (Durchschnittsgeschwindigkeit ca. 40km/h!) gegen Steffen Warrias (RIG Freiburg) durchsetzte. Bemerkenswert war die Leistung des Freiburgers, weil dieser als Klasse C3 Fahrer mit hohem Behinderungsgrad zahlreiche Klasse C5 und C4 Fahrer hinter sich ließ und den 2. Platz in der Gesamtwertung sowie sämtliche Prämiensprints holte. Der 3. Platz in diesem Rennen ging an den Klasse C5 Fahrer Georg Süßmann (VSG Traunstein). Trotz des spannenden Rennens der Behindertenklasse musste der veranstaltende RC Vilsbiburg allerdings eine dicke Kröte schlucken, weil der amtierende Paralympics Sieger Wolfgang Sacher und der Vorjahressieger Wolfgang Stöckl trotz Anwesenheit ohne nachvollziehbaren Grund nicht an den Start gingen. Dieses Verhalten war nicht nur für den Veranstalter unakzeptabel, sondern auch in höchstem Maße unsportlich gegenüber denjenigen Behindertensportlern, die an den Start gingen und eine tolle Werbung für ihren Sport betrieben.
Im Rennen der Eliteamateure über 80 Runden war auch heuer wieder ein großartiges Feld am Start. Leider musste der Topfavorit Erik Hofmann vom Team Baier Landshut kurzfristig arbeitsbedingt absagen. Gleichwohl sorgten die anderen Akteure für ein spannendes Rennen, das über die Hälfte der Distanz von Thomas Tantz vom Team Herbalife Traunstein beherrscht wurde. Er setzte sich bereits in den ersten beiden Runden vom Feld ab und konnte die ersten 4 Wertungssprints für sich entscheiden. Als das Feld nachsetzte, wurden er und sein Mitstreiter Fabian Danner aus Wangen relativ schnell eingeholt. Die anschließende kurze Unentschlossenheit im Feld nutzten der Vorjahressieger Martin Kiechle aus Kempten und Dominik Böke aus München. In überlegener Manier überrundeten sie das Feld und verteidigten ihren Vorsprung bis ins Ziel, wo Martin Kiechle das Rennen nach Hause fuhr. Trotz höherer Punktezahl musste sich Thomas Tantz aufgrund der Regel „Rundengewinn vor Punktgewinn“ mit Rang 3 zufrieden geben. Wie schnell das Rennen der Eliteamateure war, zeigt die Durchschnittsge-schwindigkeit von 45km/h auf dem technisch schwierigen Kurs, der mit einsetzendem Regen gegen Ende des Rennens gefährlich glatt wurde, so dass die Fahrer gerade in den Kurven ihr Tempo über die Maßen drosseln mussten.
Bis auf 2 kleinere Stürze verlief das Rennen aber unfallfrei, so dass die Verantwortlichen des RC Vilsbiburg und der Schirmherr der Veranstaltung, Herr Bürgermeister Helmut Haider, wieder zufrieden sein konnten.